Energieeffizienz in Privathaushalten

Inhaltliche Beschreibung

Betrachtet man die aktuelle CO2-Emissionsbilanz des Landes M-V wird deutlich, dass der Sektor der privaten Haushalte einen immensen Anteil an der Gesamtbilanz ausmacht. Mit knapp 30 % (resultierend aus dem Gesamtendenergieverbrauch) ist er ebenso hoch wie der Emissionsfaktor resultierend aus dem Straßenverkehr. Betrachtet man nun die Ziele der Bundesregierung, den Gebäudeenergiesektor bis 2050 zu einem weitgehend emissionsfreien Bereich umzugestalten, wird deutlich, dass der Handlungsbedarf hier enorm ist.

Durch die Kampagne des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie „Deutschland macht´s EFFIZIENT“ wird bereits ein breites Förderspektrum für private Haushalte angeboten. Nach wie vor ist es notwendig, die bereitgestellten Informationen und Fördermöglichkeiten in die Fläche zu tragen, um das volle Potenzial der Kampagne nutzen zu können. Es wird nicht nur Förderung für energetische Beratungen, sondern auch für investive Maßnahmen zur Sanierung der Haushalte angeboten.

Um den Zugang zur „Deutschland macht´s EFFIZIENT“ Kampagne zu erleichtern, sollte beispielsweise geprüft werden, ob zukünftig eine zusätzliche Förderung der Energieberatungen durch das Land Mecklenburg-Vorpommern möglich ist, um die Akzeptanz noch zu erhöhen. Aufgrund der BMWi-Förderung ist der „Basis-Check“ derzeit durch die Verbraucherzentrale kostenlos zu erhalten. Der „Gebäude-Check“, „Heiz-Check“, „Detail-Check“, „Solarwärme-Check“ und der „Eignungs-Check Solar“ kosten jeweils 30 €. Für einkommensschwache Haushalte sind diese Beratungsangebote jetzt schon kostenfrei. Über die Förderung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle werden Energieberatungen zur Sanierung von Wohngebäuden (energetische Bewertung des Istzustands, individueller Sanierungsfahrplan) mit 60 % der förderfähigen Ausgaben und einer maximalen Förderhöhe von 800 € für Ein-/Zweifamilienhäuser, max. 1.100 € für Wohngebäude ab drei Wohneinheiten, bei Wohnungseigentümergemeinschaften mit zusätzlich 500 € für Erläuterung des Energieberatungsberichts in Eigentümerversammlungen oder Beiratssitzungen bezuschusst.

Die Zusatzförderung ist eine sinnvolle flankierende Maßnahme, um die bereits im Lande ansässigen Energieberater*innen und Projekte wie das Beratungsangebot der Verbraucherzentrale zu unterstützen und die Beratungszahlen weiter zu steigern. Ein kostenfreies Angebot wird Hemmschwellen deutlich senken, eine Beratung im eigenen Haus durchführen zu lassen. Über die Beratungsleistung hinaus kann dann auch das entsprechende Programm des Bundes mit den Fördermitteloptionen bekannt gemacht werden. Hierzu werden die Energieberater*innen in der Region durch die Landesregierung angesprochen und entsprechend in Kenntnis gesetzt. Unterstützend sind gemeinsam mit den Kammern und Verbänden die Haushalte zielgerichtet zu informieren.

 

Zeitlicher Bezug

mittel- bis langfristig

 

Räumlicher Bezug

Land Mecklenburg-Vorpommern mit Fokus auf die ländlichen Räume

 

Akteure

Landesregierung, private Haushalte, Kammern und Verbände

 

Kosten & Finanzierung

Bereitstellung der entsprechenden Landesmittel